Kalb alleine im Stall Wolfgang Eckert pixabay
Vermisst Mamas Nähe… Foto: Wolfgang Eckert auf pixabay

Die kleine Milchmahlzeit. Für mehr Gehirnleistung in der Schule. Oder der kleine Milchsnack um zehn Uhr vormittags. Und ich dachte, so wird Zucker schon den Kleinsten als gesund und wir Konsumenten als blöd verkauft. Mittlerweile sehe ich die 40 Prozent Vollmilch, die die gschmackige Schnitte mit der weißen Creme mittendrin enthalten soll, weitaus bedenklicher. Ich geb’s ja zu. Ich war selbst ein großer Fan. Auch der Schulkakao war ein großer Hit. Ebenso die Variante mit Honig, Banane, als Joghurt und, und, und….Weil Milch ja so gesund ist und sowieso unerlässlich für ein gutes Knochenwachstum. Ja wirklich?

Also pur konnte ich das so hochgepriesene weiße Gold allerdings schon als Kind nicht ausstehen. Und ich denke jetzt, das hatte seinen guten Grund. Schließlich ist Milch für Säuglinge gedacht. Oder würden Sie als Erwachsener ein Glas Milch von einer anderen Frau trinken? Kommts von der Kuh, wird das allerdings noch kaum hinterfragt. Seltsam, oder? „Letztere wäre immerhin auf den menschlichen Körper, Kuhmilch ist hingegen auf den eines Kalbes abgestimmt. Beides jedoch ist für Säuglinge gedacht, die ganz andere Bedürfnisse haben als Erwachsene. Oder wollen Sie Ihr Gewicht in der nächsten Zeit verdoppeln?“ schreibt Rüdiger Dahlke in seinem Buch „Veganize your Life“.

Schließlich soll so ein Kälbchen ja sehr rasch mit der Herde mithalten können, weshalb Kuhmilch mehr als doppelt so viel Protein enthält wie menschliche Muttermilch. Dafür enthält die menschliche Muttermilch wesentlich mehr Kohlenhydrate, um die Hirnentwicklung zu fördern. Macht schon irgendwie Sinn, oder? Ja, aber wie schauts denn jetzt mit unseren Knochen aus? Milch brauchen wir doch, um unserem Körper genügend Kalzium zuzuführen, oder etwa nicht? Ziemlich sicher nicht.

Irgendwie entwürdigend... Foto: Wolfgang Ehrecke auf pixabay
Irgendwie entwürdigend… Foto: Wolfgang Ehrecke auf pixabay

Klar, Kuhmilch enthält Kalzium. Aaaber. Milchprodukte nehmen uns mehr Kalzium, als sie geben, weil sie den Körper übersäuern. Und bei Übersäuerung zieht der Körper Kalzium aus den Knochen, weil Kalzium basisch wirkt und so der Säure-Basenhaushalt im Blut ausgeglichen werden kann. Oder wie lässt sich erklären, dass gerade in der Schweiz, eines der Länder mit dem höchsten Milchkonsum, die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit, einen Knochenbruch wegen Osteoporose zu erleiden, im Alter von fünfzig Jahren bei Frauen bei 51,3 Prozent und bei Männern bei 20,2 Prozent liegt? (2012 wurden in der Schweiz 2 052 000 000 Kilogramm Milch gekauft, besonders in Form von Milchprodukten).

Was noch? Ein paar weitere Fakten. Gerade jetzt im Winter können das stimmungsmäßig viele von uns ganz gut nachfühlen: wir vermissen die Sonne und mit ihr auch Vitamin D. Da heißt‘s also besonders drauf schauen. Inwiefern interessiert uns da in diesem Zusammenhang aber die Milch? Tierisches Protein blockiert Produktion von Vitamin D. In Ländern mit hohem Konsum tierischer Nahrungsmittel herrscht chronischer Vitamin-D-Mangel.

Und dann wäre da noch was. Kühen in Massentierhaltung wird ein Wachstumshormon injiziert, das die Milchproduktion steigern soll. Dadurch vergrößert sich das Euter, das schmerzhaft anschwellen und zu einer Mastitis (Entzündung des Euters) führen kann. Das macht meist einen Einsatz von Antibiotikum notwendig, das in der Milch landet, die wir trinken.

Noch eine traurige Tatsache gefällig? Oft werden die Schwänze der Kühe kupiert, um ein effizienteres Melken zu ermöglichen. Da diese aber unter anderem dazu dienen, die Fliegen zu vertreiben, werden die Kühe dann oft mit Pestizidspray eingesprüht. Auch der findet sich in der „gesunden“ Milch wieder.

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