Das Licht der Welt habe ich im April 1982 erblickt. Keine Angst, ich erzähle euch hier nicht meine komplette Lebensgeschichte. Ich will damit nur sagen, dass es mich doch schon ein geraumes Zeiterl gibt 😊 Und dass damals noch kaum jemand das Wort „vegan“ in den Mund genommen hat, geschweige denn pflanzliche Alternativen zu Würstel, Schnitzel und Co. Noch als ich mich im (eh nicht mehr ganz so zarten) Alter von 14 Jahren von heute auf morgen dazu entschlossen habe, Vegetarierin zu sein, war ich für die meisten noch ein bisserl wie von einem anderen Stern. (Etwas verständlichere) Fragen wie: „Ähm was, Fisch auch nicht?“ („Der hat auch Augen! Er lebt halt im Wasser und redet nicht viel…“) trafen auf (für mich etwas weniger verständlichere) Fragen wie: „Was ist mit Wurst? Wurst isst du schon oder?“ (da blieb ich soweit ich mich erinnern kann die Antwort einfach schuldig 😉). Meine Mama hat sich gefreut und hat mitgemacht, vor meinem Stiefpapa durfte ich mich in recht regelmäßig stattfindenden Diskussionen dafür rechtfertigen, warum ich dann nicht gleich in Jute gekleidet herumlaufe, weil wenn schon denn schon. Ja eh, aber …. „Das ist halt mein Beitrag, den ich zum großen ganzen irgendwie Besseren auf der Welt beitragen möchte und irgendwie glaub ich auch kann. Und Tiere liegen mir halt besonders am Herzen.“ ….

Und ich glaube, das gebe ich auch heute als Veganerin noch ganz oft als Antwort. Weil man sich ganz oft dafür rechtfertigen muss. Dass man die Tiere schützen will. Dass man die Umwelt schützen will. Ich versteh’s oft nicht. Muss ich vielleicht aber auch nicht.

Wie auch immer. Die Entscheidung für die rein pflanzliche Ernährungsweise habe ich jedenfalls nicht ganz so von heute auf morgen getroffen. Also der Wunsch war da. Schon länger. Da gabs kleine Versuche. Dann habe ich mich mal erkundigt, wies so mit veganen Süßigkeiten ausschaut („Nie wieder Kinder Bueno??“). Puh, zum Glück sind Mannerschnitten vegan. Mehlspeisen esse ich aber auch so gerne. Zu der Zeit (ein paar Monate, bevor ich zur Veganerin wurde) stellten mein kleiner Bruder und meine Mama auf rein pflanzlich um. Und mein Bruder kocht und bäckt sooo gut! Da hab ich also gesehen, Mehlspeisen ohne Ei schmecken mindestens genauso, wenn nicht sogar besser 😊 So weit so gut. Der Käse stand mir noch ein bisserl im Weg. Käse habe ich schon immer geliebt. In allen Varianten. Eine Freundin brachte mich damals auf einen Ersatz – damals gabs greifbar im Supermarkt nur den einen (!!) Käseersatz! Passt. Alle Zweifel aus dem Weg geräumt. Also fast. Was ist mit Einladungen bei Freunden? Man will ja nicht ungut auffallen. Oder Extrawürstel (nicht im wahrsten Sinn des Wortes 😉) machen. Dann waren wir eingeladen und die eine sagte sie esse grade keine Kohlenhydrate. Ein anderer vertrage Gluten nicht mehr so gut. Laktoseunverträglichkeit war auch dabei. Ok, ich wäre also gar nicht mehr der Sonderling.

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